guten Abend,
Ich wurde von Frau Karin Leffler anschrieben.
Sie spricht in ihrer Webseite und in ihrem Buch über das Bienenhaltungssystem von Ed&Dee Lusby mit kleinen, behandlungsfreien Bienen.
https://www.die-regenbogenbruecke.com/2 ... es-imkern/Nun bekam sie darauf einen Kommentar von einem Peter Eckstorff und schrieb mir ob wir darauf antworten könnten:
Karin Leffer hat geschrieben:Liebe Bienenfreunde,
nach der Buchvorstellung auf meiner Seite erhielt ich nun folgenden kritischen Kommentar:
- kleinere Bienen auf kleineren Waben haben keinen ausgeprägteren Putzsinn, kleinere Wabengrößen verkürzen die Entwicklungszeit der Bienenlarven, das nimmt der Varroa die Lebensbasis, weil ihr Entwicklungszyclus mit dem der größeren Bienen übereinstimmt.
- der Honigertrag nimmt zwangsläufig ab, weil kleinere Zellen mehr Wachsmenge bedeutet.
- Bücherskorpione haben in unseren moderen Beutensysthemen keine Überlebenschancen, da sie auf möglichst unbelüftete Refugien angewiesen sind. Das kann lediglich in Bienenhäuser funktionieren.
Unsere Probleme lassen sich nicht mit Theatralik lösen, sondern nur mit sachlich, kompetenter Forschungsarbeit und die wird geleistet. Imker, die sich mit einschlägiger Fachliteratur beschäftigen, können manche Erscheinung in unserem Lebensraum etwas sachlicher bewerten. usw.
Es wäre mir sehr recht und ich würde mich sehr freuen, wenn jemand mit Erfahrungen darauf etwas erwidern könnte.
https://www.die-regenbogenbruecke.com/blog/Vielen herzlichen Dank
Karin Leffer
Meine Antwort zu dem was Herr Peter Eckstorff formuliert:
Ich kann dazu nur sagen, dass der erste Punkt falsch und auch richtig ist.
Der zweite Teil des Satzes stimmt wohl, dass die Entwiklungszeit der Bienenlarven in kleineren Zellen kürzer ist, was einen entschiedenen Vorteil gegenüber den Varroen darstellt:
http://www.resistantbees.com/zelle.html#mapJedoch der erste Teil des Satzes stimmt absolut nicht. Ich sage aus Erfahrung, mit meinen 250 kleinzelligen Völkern, dass der Putztrieb erst verstärkt einsetzt, sobald die Bienen auf kleinen Zellen sitzen:
http://www.resistantbees.com/hyg.htmlDass der Honigertrag abnimmt bei kleinzelligen Bienenvölkern ist schlichtweg falsch.
Das ist meine Erfahrung und auch vom Profi Imker Hans-Otto Johnsen aus Norwegen der mit 700 kleinzelligen Völkern arbeitet.
https://resistantbees.com/blog/?page_id=1935Hans-Otto Johnsen hat geschrieben:The small cell group of colonies averaged about one box stronger at peak strength in the middle of Summer. The average honey crop in the big cell group was 36 kg (79.2 lbs.), range 8-57 kg (17.6 – 125.4 lbs.). In the small cell group it was 24% bigger with 44,5 kg, range 23-62 kg. An interesting observation was that the honey crop from the small cell colonies were more even, besides the top colony and a few at the bottom. The rest were very similar, while in the big cell group the sizes of the crop were more spread out. The top crops were similar in the two groups.
Seine Erfahrung war im selben Jahr 36kg Durchschnittsertrag bei grosszelligen Völkern (gewöhnliche Zellgröße) und 44,5kg bei den kleinzelligen Völkern.
Auch war der Honigertrag bei den kleinzelligen Völkern ausgeglichener als bei den grosszelligen.
Hier habe ich noch einige Vorteile kleiner Zellen zusammengestellt:
http://www.resistantbees.com/vorteil.htmlDer dritte von Herrn Eckbert angesprochene Punkt ist auch nicht ganz richtig.
Die Bücherskorpione treten sehr wohl in "modernen Beutensystemen" auf. Ich benutze Langstroth und habe sehr wohl Bücherskorpione und teilweise auch viele Bienenläuse auf den Bienen. Das kennen die meisten Imker gar nicht mehr, jedoch war das früher ganz normal, dass da immer Bienenläuse auf den Bienen rumkrabbelten:
http://www.resistantbees.com/mikro.htmlDer Grund ist einzig darin zu suchen dass heutzutage ALLES Bienenwachs hoch verseucht ist mit Varroachemie. Erst wenn man einen eigenen, absolut sauberen Wachskreislauf erstellt dann kommen all diese nützlichen Mitbewohner im Bienenstock wieder zum Vorschein:
http://www.resistantbees.com/wachs.html